The saltpeter boilers
Der älteste von Menschen hergestellte Ex-plosivstoff ist das Schwarzpulver. Es besteht zum größten Teil aus Kaliumnitrat, das auch
als «Salpeter» bezeichnet wird. Um an den begehrten Rohstoff zu gelangen, reisten im
17. und 18. Jahrhundert die Salpetersieder
mit Vollmacht der Landesherren von Hof zu
Hof und fegten den ausgeblühten Mauer-salpeter von den Wänden. Er hatte sich dort aus den nitrathaltigen Exkrementen der Tiere und Menschen gebildet, die über viele Jahre
in die Böden eingesickert sind.
Da aber der Mauersalpeter für die gewünschte Menge an Munition und Sprengstoff nicht ausreichte, hatten die Salpetersieder gegen den Willen der Hofbesitzer das Recht, die Böden von Ställen und Kammern aufzureißen und die darunter liegende Erde mitzunehmen. In ihren Werkstätten kochten die Salpetersieder in aufwändigen Prozessen die Erde aus, ver-setzten sie mit Pflanzenasche und reinigten abschließend das Substrat.
Zur Weiterverarbeitung transportierte man den gewonnenen Rohstoff zu speziellen Schwarz-pulvermühlen, wo aus Salpeter Treibladungen für Schusswaffen und Sprengmittel hergestellt wurden. Mit dem englischen Salpeterhandel aus Ostindien und mit der Entdeckung des Chilesalpeters Anfang des 19. Jahrhunderts verlor der Beruf des heimischen Salpeter-sieders an Bedeutung und ist heute kaum
noch bekannt.
Idee und Konzept: Dr. Jens Soentgen
Darsteller: Dr. Jens Soentgen, Brigitte Port
Drehbuch und Regie: Knut Völzke, Dr. Jens Soentgen
Produktion und Schnitt: Alex Flettner, Knut Völzke
Kamera: Markus Rave
Licht und Ton: Gregor Gärtner
Auftraggeber: Wissenschaftszentrum Umwelt (WZU) der Universität Augsburg und Carl Bosch Museum, Heidelberg
Entstehungsjahr: 2013
Die Dokumentation ist im Rahmen und als integrales Element, der von LEISE Design gestalteten Wanderausstellung «Grüner Klee und Dynamit» zum Umweltfaktor Stickstoff entstanden.

Documentary film (5:53 min) for the traveling exhibition «Green Clover and Dynamite»

Filming location: Hof Port in Effolderbach in the Wetterau region of Hesse. In the middle of the farm is the area of the former dung heap with soil containing saltpeter. In the back left of the picture you can see the old stables from the early 18th century, where the interior shots took place.

In the documentary, Dr. Jens Soentgen shows how soil containing saltpeter is boiled to obtain the coveted explosive raw material.

Saltpeter that blooms on walls is called “wall saltpeter.” It can be taken directly and processed into black powder.

Graphic engraving from 1724 with the title:
"Saltpeter / which is dug out of the earth / must be refined before it can be used."
This is a rhymed New Year's greeting from the Society of Fireworkers and Constables of the City of Zurich. Constables (also Constafler) were the name given to those citizens who did not belong to an established guild.
The engraving shows how the saltpeter worked
to get hold of the coveted raw material. At the end, the author states that although saltpeter can be purified with water and lye, no water on earth is enough to wash away one's sins. Therefore, the pious gunpowder manufacturers ask the Lord: "Wash us, Jesus, with your spirit and blood / so that everything will be fine with us in the new year!"